Wie kann man sich im Alltag und im gesellschaftlichen, politischen Engagement gegen antidemokratische Hetze, gegen aggressive und bewusst falsche Argumente und Anfeindungen wehren? Das „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ ist eine bewährte Methode, die Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer vor rund 20 Jahren entwickelt hat und immer noch in der politischen Bildungsarbeit stark nachgefragt wird. Kein Wunder, denn Populisten vor allem aus dem rechten Lager gewinnen nicht nur seit der letzten Europawahl deutlich Oberwasser.
Mit dem von der EU über das Erasmus-Programm finanzierten Projekt „Stand up for Europe!“ (https://www.akademie-klausenhof.de/projekte/stand-up-for-europe/) soll dieses bewährte Training der politischen Bildung um neue Themen und Methoden erweitert t werden. Projektleiter ist Dr. Michael Sommer von der Akademie Klausenhof: „Wir haben in der Praxis gesehen, dass der Ansatz nach wie vor gültig ist, sich aber Zielgruppen, Themen sowie die jeweiligen Werte deutlich verändert haben und die Methoden nicht mehr ganz zeitgemäß sind“. Außerdem soll das Training auch in anderen, nicht-deutschsprachigen Ländern in Europa zum Einsatz kommen. Klaus-Peter Hufer hat bei der Entwickung des Projekts mitgewirkt und wird es weiter aktiv unterstützen. Die Universität Augsburg übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und die Ausarbeitung des neuen Curriculums.
Bei ihrem ersten Treffen in Istanbul zeigte sich schnell die Relevanz und die Herausforderung des Projekts: In allen beteiligten Ländern, ob in Deutschland, Ungarn, Italien, Slowenien oder in der Türkei ist rechtspopulistische Hetze salonfähig und alltäglich geworden. Diejenigen, die Menschenrechte, Freiheit und Demokratie verteidigen, erleben eine zunehmende Ohnmacht und Angst. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Partner unterschiedliche Vorstellungen von ihren eigenen und den europäischen Werten haben.
Geplant ist, dass die Ergebnisse – ein neues Trainingskonzept, ein Online-Comic und eine Broschüre zum Thema - Ende 2025 veröffentlicht werden.